Heute beginnt die 23. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Der Gipfel, auf dem Vertreter der Zivilgesellschaft, Diplomaten und Politiker aus aller Welt zusammenkommen, findet in diesem Jahr in Bonn statt und läuft noch bis zum 17. November. Den Vorsitz der Konferenz hat in diesem Jahr der akut vom Klimawandel bedrohte pazifische Inselstaat Fidschi.

Logo der 23. UN-Klimakonferenz vom 6. bis 17. November in Bonn unter Präsidentschaft der Fidschis
Logo der 23. UN-Klimakonferenz vom 6. bis 17. November in Bonn

Im Rahmen der internationalen Anstrengungen gegen den Klimawandel hat sich die internationale Staatengemeinschaft bereits 1992 mit der Gründung der UN-Klimarahmenkonvention  (United Nations Framework Convention on Climate Change UNFCCC) in Rio de Janeiro ein wichtiges Ziel gesetzt: die Konzentration der Treibhausgase in unserer Atmosphäre soll auf einem Level stabilisiert werden, sodass gefährliche anthropogene Störungen im Klimasystem vermieden werden.

Zusammengefasst kann man sagen: die UN-Klimarahmenkonvention ist das internationale, multilaterale Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen, in welchem sich alle Industrieländer zur Reduktion ihres Ausstoßes an Treibhausgasen verpflichtet haben.

Das oberste Entscheidungsgremium der jährlich stattfindenden UN-Klimarahmenkonvention ist die Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties, COP), welche auch als Klimagipfel, Weltklimakonferenz oder UN-Klimakonferenz bekannt ist. Ziel der Konferenzen ist die Förderung der wirksamen Durchführung des Übereinkommens und das Vorantreiben des internationalen Klimaschutzes. Für diesen Zweck können die Vertragsstaaten Zusätze (sog. amendments) oder eigenständige Abkommen verabschieden.

Ein wichtiger Meilensteine in der Geschichte der COP war die Verabschiedung des Kyoto Protokolls auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz (COP 3 in Kyoto) im Jahr 1997. Hiermit wurden für die Industrieländer erstmals rechtsverbindliche Verpflichtungen zur Reduzierung und Begrenzung der Treibhausgasemissionen festlegt. Das 2005 in Kraft getretene Abkommen ist noch bis 2020 gültig.

Auf der COP21 in Paris im Jahr 2015 wurde das daran anschließende Pariser Abkommen unterzeichnet. In diesem Übereinkommen verpflichten sich alle 195 Mitgliedsstaaten (Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer), die Erderwärmung im Vergleich zu vorindustriellen Werten auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen und somit einen längst überfälligen Beitrag zum internationalen Klimaschutz zu leisten. Aktuell wurde das Abkommen lediglich von Syrien und den USA (Austritt 2017) nicht ratifiziert.

Die COP 23 in Bonn ist die größte zwischenstaatliche Konferenz, die es in Deutschland je gegeben hat. Es werden bis zu 25.000 Teilnehmende aus allen Ländern der Welt erwartet, darüber hinaus rund 500 Nichtregierungsorganisationen und mehr als 1000 Journalistinnen und Journalisten.

Aber um was geht es bei der COP 23?

Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) werden die Regierungen zum einen die Details zur Anwendung des Pariser Abkommens weiter ausarbeiten. Dies ist notwendig, um das so genannte Regelbuch beim nächsten Klimagipfel Ende 2018 in Polen verabschieden zu können. Zum anderen werden die unterschiedlichen Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft ihre verschiedenen Klimaschutzinitiativen und -projekte vorstellen. Sie sollen einen Überblick darüber geben, welche Aktivitäten aktuell zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, zur Treibhausgas-Minderung und zur Umlenkung von Investitionen in kohlenstoffarmes Wirtschaften stattfinden.

Wir dürfen also gespannt sein, zu welchen Ergebnissen die Staatengemeinschaft in den nächsten 2 Wochen kommt!