Das Waldklima wirkt positiv auf den Organismus: Denn im Wald entwickelt sich ein ganz eigenes Klima: das Waldinnenklima. Gegenüber dem Klima in der freien Landschaft ist es im Wald kühler, das Kronendach schützt vor Sonneneinstrahlung, auch die Verdunstung der Bäume kühlt und sorgt für eine hohe Luftfeuchtigkeit. So verdunsten die Blätter einer großen Eiche pro Sommertag etwa 200 Liter Wasser. Außerdem bremsen die Bäume den Wind und filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft. Wälder sind nicht nur einer der wichtigsten Sauerstoffproduzenten der Erde. Neben Sauerstoff geben die Bäume auch ätherische Öle und Duftstoffe ab. Dabei handelt es sich um sogenannte Phytonzide, mit denen sie sich gegen Baumkrankheiten und Schaderreger schützen. Diese Pflanzenwirkstoffe wirken bei uns Menschen ausgleichend und gesundheitsfördernd; in der Naturheilkunde und auch im biologisch-dynamischen Landbau werden sie systematisch eingesetzt. Seit langem wird die gesundheitsfördernde Wirkung der sauberen Waldluft auch medizinisch genutzt, zum Beispiel für Kuren. Der Spaziergang im Wald kommt daher nicht aus der Mode.
In der Farbpsychologie steht das sommerliche Grün der Blätter für Harmonie; Grün gilt als Symbolfarbe des Lebens. Es soll die Nerven beruhigen, den Blutdruck regulieren, das Immunsystem stärken und dabei helfen, Stress und psychische Belastungen abzubauen.
Der Wald ist für alle da. Auch der private Waldbesitzer muss – bis auf wenige genehmigungspflichtige Ausnahmen – das Betreten seines Waldes zu Erholungszwecken dulden. Damit aber die Eigentümerinteressen gewahrt, der Wald erhalten bleibt und seine Bewohner nicht gestört werden, gibt es Regeln. Beim Waldbesuch gilt also zunächst: Lärm vermeiden, Hunde anleinen und bei Sport und Spiel auf den Wegen bleiben, um die Waldtiere nicht in Stress zu versetzen. Außerdem: kein Feuer machen. Auch wenn es noch so verlockend ist, im Sommer kann jeder Funke, jede Zigarettenkippe verheerende Brände auslösen. Respekt vor der Natur ist ebenso wichtig. Also keine Bäume oder andere Pflanzen zerstören und beschädigen. Als Spazierstock reicht ein bereits abgestorbener Ast vom Waldboden aus. Und: Müll mitnehmen. Eine Plastikflasche braucht mehrere hundert Jahre zum Verrotten und wird damit älter als die meisten Bäume des Waldes. Und kann, wie auch anderer Müll, zur Todesfalle für Tiere werden.
Quelle: https://www.waldkulturerbe.de/den-wald-bewahren/die-bedeutung-des-waldes/erholungsraum-wald/