Unsere Wälder haben sich über Jahrhunderte an das bisherige Klima gewöhnt. Wenn sich das Klima ändert, dann sind die Bäume gezwungen, sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Eine Waldgeneration ist sehr langlebig, oft über 100 oder 200 Jahre. Dadurch, dass sich die mittlere Jahrestemperatur seit 1871 bis heute um 1,6 Grad erhöht hat, ist der Wald in große Schwierigkeiten geraten. 43% der Fläche in Rheinland-Pfalz ist bewaldet und schon heute weisen 84% der Waldbäume Schäden auf.

Die deutsche Forstwirtschaft setzt sich schon seit Jahren durch die Pflanzung von Mischbaumarten aktiv für den Aufbau klimastabiler Wälder ein. Denn nachhaltige und klimastabile Wälder der Zukunft setzen sich aus verschiedenen Baumarten zusammen, wie beispielsweise aus den heimischen Arten Eiche, Buche oder Weißtanne, die besser an die künftigen Klimabedingungen angepasst sind. Ziel ist es, dadurch das Schadensrisiko für den Wald zu minimieren.

Bei den aktuellen Baumpflanzungen, die wir gemeinsam mit den Landesforsten Rheinland-Pfalz und unserem Projektpartner Landal GreenParks  durchgeführt haben, stehen vor allem die hohen Baumverluste infolge der anhaltenden Trockenheit im Sommer in den letzten Jahren im Fokus.

 

Für Rheinland-Pfalz werden für die nächsten 10 Jahre bis zu 50% Baumverluste erwartet. Neben der Holzschwemme, die den Holzpreis jetzt schon massiv in den Keller gedrückt hat, ergeben sich eine Vielzahl von Anstrengungen, die für den Waldumbau unternommen werden müssen. Dabei ist es unabdingbar, dass die Wälder „klimafit“ gemacht werden.

Bei der sogenannten Vorausverjüngung werden überwiegend aus Monokulturen kranke Bäume entfernt und neue Bäume – unterschiedliche Arten – unter dem Dach der noch vorhandenen Bäume aufgezogen. Das schützt vor direkter Sonneneinstrahlung und der feuchtere Boden bietet bessere Wuchsvoraussetzungen.

In den stark vom Borkenkäfer betroffenen Waldgebieten erfolgt meist der Kahlschlag bevor neue Bäume nachgepflanzt werden können. Diese Methode ist sehr aufwändig, sind doch in den ersten 5 Jahren nach Pflanzung Minimum 2 komplette Durchforstungsgänge notwendig, um die jungen Bäume vom schneller wachsenden Niedergestrüpp freizustellen. Gerade in Hanglagen ist das eine harte und anspruchsvolle Handarbeit. Auch brauchen wiederaufgeforstete Kahlschlagflächen Schutz vor Wildverbiss und werden deshalb häufig eingezäunt.

 

Im Forstamt Saarburg konnten insgesamt in Kahlschlägen und Vorausverjüngung 7.200 Bäume gepflanzt werden: 1.000 Stieleichen im Forstrevier Wawern,  6.000 Weißtannen, 100 Moorbirken, 100 Traubeneichen im Forstrevier Klink
Im Forstamt Hochwald, Forstrevier Reinsfeld-Grimburg, wurden bis zum Jahresende 2.800 Buchen als Vorausverjüngung unter Fichten gepflanzt.

Das vorrangigste Ziel ist es, in den nächsten Jahren unseren Wald fit für den Klimawandel zu machen. Dafür sind große Anstrengungen notwendig, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns für den Erhalt unseres Waldes verstärkt stellen müssen. Jeder kann helfen, denn Walderhalt ist Klimaschutz. Das bedeutet nicht, dass man auf Holz verzichten muss, im Gegenteil: Nachhaltig erzeugtes und zertifiziertes Holz schützt das Klima und bindet CO2.