Die warmen Monate machen unseren Wäldern ganz schön zu schaffen, denn die anhaltende Trockenheit lässt die Waldbrandgefahr in Deutschland rapide steigen. Noch am 05. August waren große Gebiete in Brandenburg, sowie Gebiete rund um Odenwald, Spessart und die Lüneburger Heide besonders betroffen. Innerhalb von 5 sehr heißen und trockenen Tagen verschäfte sich die Lage in ganz Deutschland dramatisch. Anschaulich dargestellt wird dies auf den Karten des Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes.

 

Waldbrandgefahrenindex vom 10.08.2020 (Quelle: Deutscher Wetter Dienst)
Waldbrandgefahrenindex vom 05.08.2020 (Quelle: Deutscher Wetter Dienst)

 

Glücklicherweise sind in diesem Jahr  große Waldbrände in Deutschland bisher ausgeblieben. Für die Entstehung von Waldbränden gibt es verschiedene Ursachen, doch die einzig natürliche Ursache in Deutschland ist der Blitzschlag ist. So liegt es auf der Hand, dass das menschliche Verhalten großen Einfluss auf die Entstehung der Brände hat. Allein im Jahr 2018 gab es bei uns knapp 1.700 Waldbrände auf einer Fläche von 2.349 Hektar – die größte Fläche seit 26 Jahren. Blitzeinschläge sind jedoch nur für einen kleinen Teil der Brände verantwortlich, nur 5% der Waldbrände im Jahr 2018 wurden durch natürliche Ursachen ausgelöst (Quelle: Umweltbundesamt).

Bei den Feuern, bei denen eine Ursache bestimmt werden kann, sind im Wesentlichen zwei Faktoren von besonderer Bedeutung: Zum einen Brandstiftung und Fahrlässigkeit und zum anderen das Klima,- und Witterungsgeschehen.

Waldbrandursachen 2018 (Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung)

 

Da unser menschliches Handeln somit ausschlaggebend für das Auftreten von Waldbränden ist, sollten wir alle, besonders in Zeiten von Trockenheit, die bekannten Regeln beachten: keine Feuer im Wald oder in der Nähe von Wäldern entzünden, keine glühenden Zigarettenkippen oder Streichhölzer achtlos wegwerfen und Fahrzeuge nicht auf trockenem Untergrund parken. Denn heiße Katalysatoren und Auspuffanlagen von Autos und Motorrädern können eine Wiese oder das Unterholz entzünden. Auch Glasflaschen und -scherben können die Sonnenstrahlen wie Brenngläser bündeln und so trockenes Gras oder Laub entzünden.

Ursprünglich bestehen die natürlichen Waldökosysteme in Mitteleuropa überwiegend aus einer bunten Mischung aus Buchen, Eichen, Fichten und anderen Bäume. Da der Waldboden in diesen artenreichen Laubmischwäldern schattiger und somit deutlich kühler ist, leiden diese seltener unter Feuer oder Dürre. Zudem können die Blätter der Laubbäume in der Regel größere Mengen Wasser speichern. Die durch den Menschen angepflanzte Kiefern-, und Fichtenplantagen kommen ursprünglich aus Nordeuropa und sind an ein kühles, feuchtes Klima angepasst. Die Nadeln dieser Bäume enthalten ätherische Öle, die bei Trockenheit leicht entflammbar sind.