Gerade im Winter sind orkanartige Stürme nichts Ungewöhnliches und bringen entsprechende Sturmschäden in den Wäldern mit sich. Spannend ist es, mal einen Blick darauf zu werfen, welche Faktoren die Wahrscheinlichkeit für Sturmschäden beeinflussen und wie wir diesen teilweise mit Maßnahmen entgegenwirken können.
Zunächst stellt die Baumhöhe einen wichtigen Faktor für Sturmschäden im Wald dar, denn mit der Höhe der Bäume steigt auch die Hebelkraft zwischen Krone und Boden. Deshalb werden Sturmschäden mit zunehmender Baumhöhe wahrscheinlicher, insbesondere wenn einzelne Bäume die umliegenden Bäume deutlich überragen.
Auch die Dicke der Bäume hat einen Einfluss auf das Risiko von Sturmschäden, wobei ersichtlich ist, dass Bäume mit einem größeren Umfang stabiler sind als dünne, da diese bei Sturm schnell brechen können.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Baumart mit ihren jeweiligen Besonderheiten. Fichten sind besonders anfällig für Windwurf, denn sie besitzen recht flache, tellerartige Wurzeln, die unter extremen Windbedingungen keinen stabilen Halt bieten. Großflächige Fichtenwälder sind speziell bedroht, wenn sie in Monokulturen angepflanzt sind. Dies ist einer der Gründe, warum der Fichtenbestand in Deutschland seit einigen Jahren deutlich zurückgeht. Daneben sind Eichen durch ihre tiefen Pfahlwurzeln tiefer und stabiler im Boden verankert und können so starken Winden besser trotzen.
Die bodenkundlichen Verhältnisse (Bodenchemie, Bodenphysik), welche die Durchwurzelung des Bodens prägen, spielen somit auch eine Rolle für die Widerstandsfähigkeit der Bäume. Denn das baumartenspezifische Durchwurzelungsvermögen wird durch die Bodeneigenschaften geprägt. In den Wintermonaten haben Laubbäume zudem den Vorteil, dass ihre Kronen dem Wind weniger Angriffsfläche bieten als immergrüne Nadelbäume.