Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, wie viele Bäume es auf unserem Planeten gibt?
Dieser Frage sind Forscher der Yale University im Rahmen des Forschungsprojektes „Mapping tree density at a global scale“ nachgegangen. Dafür nutzten sie Zählungen an 429.775 Messstellen aus 50 Ländern, verteilt über alle Kontinente, außer der Antarktis. Anhand von Satellitenbildern konnten die Forscher nicht nur prüfen, wie sich die Bäume weltweit verteilen, sondern erhielten auch eine Karte, die die weltweite Baumdichte bis auf eine Auflösung von einem Quadratkilometer genau angibt. Als Baum wurde dabei jede Pflanze definiert, deren verholzter Stamm mindestens einen Durchmesser von zehn Zentimeter aufweist.
Das Ergebnis wurde im September 2015 veröffentlicht: Weltweit wurden rund auf 3 Billionen Bäume gezählt, welche sich wie folgt auf die Klimazonen verteilen: 1,30 Billionen Bäume (42,80 %) befinden sich in tropischen und subtropischen Wäldern, 0,74 Billionen in borealen Regionen und 0,66 Billionen in den gemäßigten Breiten. Eine Billionen ist eine Eins mit 12 Nullen: 1 000 000 000 000, kurz und prägnant als 1012 geschrieben.
Rechnet man die Anzahl der Bäume weltweit auf die rund 7,2 Milliarden Menschen um, entspricht dies 422 Bäumen für jeden Bewohner auf diesem Planeten.
Grundsätzlich könnte man erwarten, dass der tropische Regenwald die höchste Baumdichte aufweist. Doch findet man diese in den stresstoleranten borealen Nadelwäldern in den subarktischen Gebieten Skandinaviens, Russlands und Nordamerikas.
Auch die negativen Aspekte der Entwicklung des Baumbestandes wurden im Rahmen des Projektes deutlich: denn seit Beginn der menschlichen Zivilisation wurde bereits knapp die Hälfte des einstigen Baumbestands abgeholzt.
Verfolgt man die aktuellen Brände in den Amazonas-Regenwäldern, wird schnell deutlich, dass sich die Zahl der Bäume weltweit mittlerweile deutlich verändert haben muss. Und die großflächigen Waldbrände in Südamerika sind leider nicht die einzigen Faktoren, welche erhebliche negative Auswirkungen auf den weltweiten Baumbestand haben.
Quelle: Thomas Crowther (Yale University, New Haven) et al., Nature, doi: 10.1038/nature14967