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Monthly Archives: August 2019

Weltweiter Baumbestand

Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, wie viele Bäume es auf unserem Planeten gibt?

Dieser Frage sind Forscher der Yale University im Rahmen des Forschungsprojektes „Mapping tree density at a global scale“ nachgegangen. Dafür nutzten sie Zählungen an 429.775 Messstellen aus 50 Ländern, verteilt über alle Kontinente, außer der Antarktis. Anhand von Satellitenbildern konnten die Forscher nicht nur prüfen, wie sich die Bäume weltweit verteilen, sondern erhielten auch eine Karte, die die weltweite Baumdichte bis auf eine Auflösung von einem Quadratkilometer genau angibt. Als Baum wurde dabei jede Pflanze definiert, deren verholzter Stamm mindestens einen Durchmesser von zehn Zentimeter aufweist.

Das Ergebnis wurde im September 2015 veröffentlicht: Weltweit wurden rund auf 3 Billionen Bäume gezählt, welche sich wie folgt auf die Klimazonen verteilen: 1,30 Billionen Bäume (42,80 %) befinden sich in tropischen und subtropischen Wäldern, 0,74 Billionen in borealen Regionen und 0,66 Billionen in den gemäßigten Breiten. Eine Billionen ist eine Eins mit 12 Nullen: 1 000 000 000 000, kurz und prägnant als 1012 geschrieben.

Rechnet man die Anzahl der Bäume weltweit auf die rund 7,2 Milliarden Menschen um, entspricht dies 422 Bäumen für jeden Bewohner auf diesem Planeten.

Grundsätzlich könnte man erwarten, dass der tropische Regenwald die höchste Baumdichte aufweist. Doch findet man diese in den stresstoleranten borealen Nadelwäldern in den subarktischen Gebieten Skandinaviens, Russlands und Nordamerikas.

Auch die negativen Aspekte der Entwicklung des Baumbestandes wurden im Rahmen des Projektes deutlich: denn seit Beginn der menschlichen Zivilisation wurde bereits knapp die Hälfte des einstigen Baumbestands abgeholzt.

Verfolgt man die aktuellen Brände in den Amazonas-Regenwäldern, wird schnell deutlich, dass sich die Zahl der Bäume weltweit mittlerweile deutlich verändert haben muss. Und die großflächigen Waldbrände in Südamerika sind leider nicht die einzigen Faktoren, welche erhebliche negative Auswirkungen auf den weltweiten Baumbestand haben.

 

 

Quelle: Thomas Crowther (Yale University, New Haven) et al., Nature, doi: 10.1038/nature14967

Baumpflanzung im Frühjahr 2019

Die letzte Baumpflanzung unseres Projektes BaumGeben fand im Frühjahr diesen Jahres statt. Geplant war die Ausbringung von 6.000 Pflanzen, welche jedoch aus Witterungsgründen nicht vollständig durchgeführt werden konnte.

Wir freuen uns, dass im Forstrevier Saarburg-Tobiashaus schon einmal 2.500 Weißtannen von Mitarbeitern des Forstamtes Saarburg gepflanzt werden konnten! Bei den fehlenden 3.500 Pflanzen handelt es sich um Buchen-Wildlinge, die bedingt durch die extreme Trockenheit nicht aus dem Boden gezogen werden konnten, ohne die empfindlichen Wurzeln zu beschädigen. So wurde entschieden, die Wildlingspflanzung in den kommenden Herbst zu verschieben, um idealen Wuchsbedingungen für die Bäume zu garantieren.

 

Mitarbeiter der Forstamtes Saarburg bei der Baumpflanzung im Frühjahr 2019

 

Die Weißtanne (lateinisch: Abies Alba) ist ein Kieferngewächs und gehört zu unseren heimischen Nadelbaumarten. Weltweit sind etwa 40 Arten der Gattung Abies bekannt. Den Namen verdankt der Baum seiner relativ hellen, weißgrauen Rinde. Bei jungen Bäumen ist diese zunächst glatt und wird mit zunehmendem Alter schuppig. Zu finden sind Weißtannen sowohl im Flach- als auch im Hügelland bis auf 1.700 m in den Alpen. Der Stamm kann einen Durchmesser von 2 m, selten sogar bis 3 m erreichen. Weißtannen weisen Wuchshöhen von 30 bis 50 m auf, im Einzelfall sogar bis zu 60 m und können rund 500 bis 600 Jahre alt werden. Damit gehören Weißtannen zu den höchsten Bäumen Europas.

 

Mitarbeiter der Forstamtes Saarburg bei der Baumpflanzung im Frühjahr 2019

 

Die nicht stechenden Nadeln der Weisstanne sind flach und meist an der Spitze eingekerbt. An der Oberseite sind diese dunkelgrün glänzend, die Unterseite der Nadeln weist zwei bläulichweisse Wachsstreifen auf. Im Gegensatz zur Fichte stehen die Zapfen der Tanne aufrecht und sind nur an Wipfeltrieben zu finden.

 

Nadeln der Weißtanne

 

Da das Wurzelwerk tiefgehend und schwach verzweigt ist, ist der Baum recht gut im Boden verankert und dadurch auch weniger sturmwurfgefährdet als andere Nadelbaumarten. Zudem sorgt das tiefgreifende Wurzelsystem dafür, dass schwere und vernässte Waldböden aufgeschlossen werden und die Wasserspeicherung im Boden verbessert wird.

Daher sind Weißtannen eine ideale Baumart für Mischwälder, bzw. mehrstufige aufgebaute Wälder und darüber hinaus ein unverzichtbarer ökologischer Stabilisator für unsere Wälder.