Wenn die Tage allmählich kürzer und die Nächte entsprechend wieder länger werden, bedeutete dies: der Herbst steht vor der Tür. Heute, am 23. September 2018 ist der kalendarische Herbstanfang auf der Nordhalbkugel.
Aber beginnt der Herbst eigentlich jedes Jahr am selben Tag?
Nein, denn der Herbstanfang fällt entgegen dieser weit verbreiteten Vermutung nicht in dem Jahr auf das selbe Datum. Zumindest dann nicht, wenn man von der kalendarischen bzw. astronomischen Variante zur Bestimmung des Beginns der Jahreszeit spricht. Denn diese ist vom Stand der Sonne über dem Äquator abhängig und entspricht dem Tag, an dem die Sonne genau senkrecht über dem Äquator steht und Tag und Nacht in ihrer zeitlichen Länge weitgehend identisch sind. An diesem Tag vergehen 12 Stunden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, man spricht auch von der Tag-Nacht-Gleiche.
Und da die Erde keine exakt runde Form aufweist, ist der genau Zeitpunkt des kalendarischen Herbstbeginns zeitlichen Schwankungen unterzogen und liegt auf der Nordhalbkugel zwischen dem 22. und 23. September.
Der Sommer neigt sich so langsam aber sicher dem Ende zu. Doch das heißt auch: Die Pilzsaison beginnt! Besonders im Spätsommer und Frühherbst ist (nicht nur) für Pilzliebhaber die beste Zeit für Waldspaziergänge. Doch bei der Suche stellen sich einige Fragen:
Wann ist die beste Zeit für eine erfolgreiche Pilzjagd?
In welchen Wäldern findet man denn überhaupt die heißbegehrten Speisepilze?
Und was gilt es beim Suchen und Sammeln sonst noch zu beachten?
Was die wenigsten Leute wissen: Zwar finden sich grade im Herbst die meisten Pilze, doch wachsen diese das ganze Jahr über! Auch im Frühling oder Winter stehen die Chancen gut, Speisepilze wie zum Beispiel Morcheln, Schopftintlinge oder Maipilze zu finden.
Essbare Pilze kann man an vielen Standorttypen finden: Einige Arten bevorzugen Böden von Nadel-, Misch- oder Laubwäldern, andere hingegen wachsen bevorzugt auf Wiesenstandorten. Fündig werden kann man nahezu überall dort, wo der Boden frei und nicht von zu vielen krautigen Pflanzen bedeckt ist. Rotkappen beispielsweise findet man bis in den November unter Birken, Pappeln und Hainbuchen. Maronenröhrlinge wachsen unter Kiefern und Fichten, da diese saure Böden bevorzugen, ab und zu aber auch in Laubwäldern.
Rotkappe
Beim Alter der Pilze sollte man darauf achten, keine alten Exemplare zu ernten, denn diese schmecken meist nicht mehr. Zu junge Pilze sind oft sehr schwer zu bestimmen, was eine gewisse Gefahr mit sich bringt. Im besten Fall sollten die Pilze direkt nach der Ernte vor Ort grob abgeputzt und von Blättern und Nadeln befreit werden. Auch lohnt es sich, unschöne angefressene Stellen direkt großzügig abzuschneiden.
Es ist empfehlenswert für das Sammeln und den Transport der Pilze keine Plastiktüten zu verwenden. Denn der Luftmangel fördert die Eiweißzersetzung der Pilze. Daher lieber einen offenen Behälter oder Korb nutzen.
Vor dem Einsammeln eines Pilzes ist es ratsam, direkt zu prüfen, ob dieser genießbar ist oder nicht. Das wahllose Sammeln und spätere Bestimmen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch Teile von Giftpilzen einschleichen. Zudem sind diese zwar für Menschen ungenießbar und teilweise gefährlich, doch dienen sie für Tiere als Nahrungsquelle und sind bedeutsam für das Ökosystem.
Maronenröhrling
Und der wichtigste Tip zu Schluss: Vor dem Verzehr eines Pilzes sollte man sich 100 %- ig sicher sein, um welche Art es sich hier handelt! Es ist oft nicht leicht einen Giftpilz von einem ungiftigen zu unterscheiden, da in vielen Fällen mehr als fünf sichere Bestimmungsmerkmale nötig sind und sich viele Pilzarten sehr ähnlich sehen!
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bringt seine Ausbeute zur örtlichen Pilzberatungsstelle. Für ambitionierte PilzsammlerInnen kann der Besuch eines Pilzseminars interessant sein! Die deutsche Gesellschaft für Mykologie bildet Pilzsachverständige aus, die in ganz Deutschland Pilzkurse anbieten.