Das sind doch mal gute Neuigkeiten: In den letzten Jahrzehnten hat die globale Waldbedeckung beachtlich zugenommen! So ist der Anteil der waldbedeckten Fläche auf der Erde um sieben Prozent angestiegen.

Die im August 2018 in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie „Global land change from 1982 to 2016“ (https://www.nature.com/articles/s41586-018-0411-9) eines Forscherteams der University of Maryland zeigt, dass die Fläche, auf der mindestens fünf Meter hohe Bäume wachsen, um rund 2,24 Millionen Quadratkilometer angestiegen ist. Die Ergebnisse basieren auf einer Analyse von jährlichen Satellitendaten zwischen 1982 bis 2016.

Diese Entwicklungen haben verschiedene Gründe. Zum einen wirken sich große Aufforstungsprojekte ins Asien und Europa positiv auf die Ausdehnung der Waldfläche aus, zum anderen erweitert der Klimawandel die Wachstumszonen verschiedener Baumarten.

Wälder der nördlichen Breiten

Das lässt schon darauf schließen, dass die Ausweitungen nur regional beschränkt sind. Während sich die Wälder in den nördlichen Breiten ausdehnen, läuft die Abholzung in den Tropen weiterhin uneingeschränkt weiter. Doch prinzipiell werden die Verluste in den Tropen durch Gewinne in den gemäßigten Breiten übertroffen.

In Asien und Europa wächst der Wald, was speziell in China durch ein umfassendes Aufforstungsprogramm begründet werden kann. Besonders das Klima der nördlichen Breiten wird durch die anhaltenden klimatischen Veränderungen milder, was insbesondere für kälteempfindliche Baumarten neue Wachstumsregionen eröffnet.

 

Südamerikanischer Regenwald am Amazonas

 

Gedämpft wird die Euphorie leider durch die Tatsache, dass die Abholzungsrate vor allem in den südamerikanischen Ländern Brasilien, Argentinien und Paraguay weiterhin hoch ist. Hier schrumpfte die Waldfläche um knapp 385.000 Quadratkilometer, da sie meist neu erschlossenen Agrarflächen zum Opfer fällt. Auch im im zentralafrikanischen Kongobecken, in Südostasien und im australischen Bundesstaat Queensland steigt die Entwaldung fortlaufend.