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Monthly Archives: November 2017

Das Waldgebiet des Jahres 2017: Der Frankenwald

Nachdem dem Wald und den Forstleuten im „Internationalen Jahr der Wälder 2011“ große Aufmerksamkeit geschenkt wurde, kam der Wunsch auf, diese positiven Botschaften auch darüber hinaus zu transportieren. So entwickelte der Bund Deutscher Forstleute (BDF) die Idee, jährlich ein „Waldgebiet des Jahres“ zu ernennen, mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit für Wald und Forstleute zu erlangen.

Der BDF, die Vertretung der Forstleute in Deutschland, hat sich im Jahr 2017 für den Frankenwald entschieden, „da dort in besonderer Weise die forstliche Nutzung in Einklang mit dem Naturschutz und der touristischen Nutzung gebracht wird“ (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).

Der Frankenwald ist ein 300 bis rund 800 m hohes und 925 km² großes deutsches Mittelgebirge im Nordosten Frankens (nördliches Bayern). Er weist 52.000 ha Wald aus wird von den Landschaften Vogtland, Fichtelgebirge, Obermaintal, Coburger Land und dem Thüringer Wald eingegrenzt. Kleine Teile gehören zum Bundesland Thüringen.

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Mehr als die Hälfte seiner Fläche von über 100.000 Hektar ist bewaldet, somit liegt der Waldanteil im Frankenwald mit ca. 50 %, erheblich über dem bayerischen Durchschnitt von 35 %. Die Baumartenverteilung im Frankenwald unterteilt sich heute auf 78% Fichte, 12% Buche, 2% Tanne und 8 % andere Baumarten (Bund Deutscher Forstleute). Durch frühe Nutzungen des Holzreichtums des Frankenwaldes stellt die aktuelle Verteilung eine deutliche Veränderung der ursprünglichen Baumartenzusammensetzung der Wälder dar. So ist die Bedeutung der Fichte geschichtlich gewachsen, denn vor dem Eingriff des Menschen war diese eine hier eher seltene Baumart. Zurückzuführen ist dies auf die wirtschaftliche Verwendbarkeit der Fichten.

Da viele der hier heimischen Tier- und Pflanzenarten möglichst vielfältige und naturnahe Wälder mit einem hohen Anteil an Biotopbäumen als Lebensraum bevorzugen, haben sich die Forstleute der Region den Erhalt und die Erweiterung solcher Wälder im Frankenwald zum Ziel gesetzt.

Heutzutage ist der Frankenwald zum größten Teil Naturpark und damit geschützte Natur- und Kulturlandschaft. Im Jahr 1973 wurde der 102.000 ha große Naturpark Frankenwald gegründet.

Charakteristisch für den Naturpark Frankenwald ist ein „reizvoller Dreiklang aus gerodeten Hochflächen, bewaldeten Hängen und romantischen Wiesentälern. Dabei nehmen die weiten Wälder die Hälfte seiner Fläche ein“ (Bund Deutscher Forstleute). Der Naturpark möchte sowohl den Urlaubern, als auch den Einheimischen eine aktive und intensive Erholung ermöglichen. Gleichzeitig steht der nachhaltige Schutz der Landschaft und Natur im Mittelpunkt, um das hohe Erholungspotential auch nachfolgenden Generationen zu sichern. Auch die Lebensräume der heimischen Pflanzen (Bärwurz, Arnika, diverse Orchideenarten) und zum Teil seltenen Tiere (Schwarzstorch, Eisvogel, Wasseramsel, verschiedene Fledermausarten) sollen erhalten werden.

Lage des Naturparks Frankenwald
Lage des Naturparks Frankenwald

Daneben ist die Förderung des regionalen Tourismus ein Ziel, das sich unter anderem durch die Steigerung des Bekanntheitsgrads des Naturparks erreichen lässt. In diesem Zusammenhang ist die Aufklärung der Bevölkerung und Besucher über die Bedeutung des Naturparks für Naturschutz und Landschaftspflege eine wichtige Aufgabe.

Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Bonn

Heute beginnt die 23. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Der Gipfel, auf dem Vertreter der Zivilgesellschaft, Diplomaten und Politiker aus aller Welt zusammenkommen, findet in diesem Jahr in Bonn statt und läuft noch bis zum 17. November. Den Vorsitz der Konferenz hat in diesem Jahr der akut vom Klimawandel bedrohte pazifische Inselstaat Fidschi.

Logo der 23. UN-Klimakonferenz vom 6. bis 17. November in Bonn unter Präsidentschaft der Fidschis
Logo der 23. UN-Klimakonferenz vom 6. bis 17. November in Bonn

Im Rahmen der internationalen Anstrengungen gegen den Klimawandel hat sich die internationale Staatengemeinschaft bereits 1992 mit der Gründung der UN-Klimarahmenkonvention  (United Nations Framework Convention on Climate Change UNFCCC) in Rio de Janeiro ein wichtiges Ziel gesetzt: die Konzentration der Treibhausgase in unserer Atmosphäre soll auf einem Level stabilisiert werden, sodass gefährliche anthropogene Störungen im Klimasystem vermieden werden.

Zusammengefasst kann man sagen: die UN-Klimarahmenkonvention ist das internationale, multilaterale Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen, in welchem sich alle Industrieländer zur Reduktion ihres Ausstoßes an Treibhausgasen verpflichtet haben.

Das oberste Entscheidungsgremium der jährlich stattfindenden UN-Klimarahmenkonvention ist die Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties, COP), welche auch als Klimagipfel, Weltklimakonferenz oder UN-Klimakonferenz bekannt ist. Ziel der Konferenzen ist die Förderung der wirksamen Durchführung des Übereinkommens und das Vorantreiben des internationalen Klimaschutzes. Für diesen Zweck können die Vertragsstaaten Zusätze (sog. amendments) oder eigenständige Abkommen verabschieden.

Ein wichtiger Meilensteine in der Geschichte der COP war die Verabschiedung des Kyoto Protokolls auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz (COP 3 in Kyoto) im Jahr 1997. Hiermit wurden für die Industrieländer erstmals rechtsverbindliche Verpflichtungen zur Reduzierung und Begrenzung der Treibhausgasemissionen festlegt. Das 2005 in Kraft getretene Abkommen ist noch bis 2020 gültig.

Auf der COP21 in Paris im Jahr 2015 wurde das daran anschließende Pariser Abkommen unterzeichnet. In diesem Übereinkommen verpflichten sich alle 195 Mitgliedsstaaten (Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer), die Erderwärmung im Vergleich zu vorindustriellen Werten auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen und somit einen längst überfälligen Beitrag zum internationalen Klimaschutz zu leisten. Aktuell wurde das Abkommen lediglich von Syrien und den USA (Austritt 2017) nicht ratifiziert.

Die COP 23 in Bonn ist die größte zwischenstaatliche Konferenz, die es in Deutschland je gegeben hat. Es werden bis zu 25.000 Teilnehmende aus allen Ländern der Welt erwartet, darüber hinaus rund 500 Nichtregierungsorganisationen und mehr als 1000 Journalistinnen und Journalisten.

Aber um was geht es bei der COP 23?

Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) werden die Regierungen zum einen die Details zur Anwendung des Pariser Abkommens weiter ausarbeiten. Dies ist notwendig, um das so genannte Regelbuch beim nächsten Klimagipfel Ende 2018 in Polen verabschieden zu können. Zum anderen werden die unterschiedlichen Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft ihre verschiedenen Klimaschutzinitiativen und -projekte vorstellen. Sie sollen einen Überblick darüber geben, welche Aktivitäten aktuell zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, zur Treibhausgas-Minderung und zur Umlenkung von Investitionen in kohlenstoffarmes Wirtschaften stattfinden.

Wir dürfen also gespannt sein, zu welchen Ergebnissen die Staatengemeinschaft in den nächsten 2 Wochen kommt!