Skip to content

Monthly Archives: Oktober 2017

Waldbericht der Bundesregierung 2017

Anfang September wurde der „Waldbericht der Bundesregierung 2017“ veröffentlicht.
Dieser gibt einen Überblick über die Situation der deutschen Wälder und die Lage der nationalen Forst- und Holzwirtschaft. Zudem beschreibt der Bericht die waldpolitischen Aktivitäten der Bundesregierung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

Urwaldgebiet Mittelsteighütte, Bergmischwald, Gemeine Fichte (Picea abies), Rotbuche (Fagus sylvatica)
Urwaldgebiet Mittelsteighütte, Bergmischwald, Gemeine Fichte (Picea abies), Rotbuche (Fagus sylvatica)

Im Mittelpunkt des Berichtetes stehen die heterogenen gesellschaftlichen, teilweise konkurrierenden Ansprüche an die Waldökosysteme. Eine aktuelle Herausforderung ist der Interessensausgleich zwischen diesen verschiedenen Anforderungen der Holzwirtschaft, des Klima- und Naturschutzes und der Erholung.

forest-745051_1280
Bundesforstminister Christian Schmidt zieht insgesamt eine positive Bilanz:

„Mit einem Anteil von 32 Prozent prägt der Wald das Bild unseres Landes. Der Wald in Deutschland ist in einem guten Zustand. Er erfüllt vielfältige Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen. Die Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland ist nachhaltig und weltweit vorbildlich. Zwei Drittel unserer Bevölkerung nutzen den Wald für Freizeit und Erholung. Gleichzeitig hat sich die ökologische Wertigkeit unserer Wälder in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert.“

Laut Schmidt ist eine „nachhaltige Waldbewirtschaftung heute unverzichtbar“, denn der Rohstoff Holz weist nicht nur eine erstklassige Ökobilanz auf, sondern der Wald ist gleichzeitig auch ein wichtiger Klimaschützer mit hohem Klimaschutzpotenzial. So reduziert der deutsche Wald rund 14 % unserer CO2-Emissionen jährlich. Daneben bietet das Ökosystem Wald Lebensräume für viele, zum Teil seltener, Pflanzen- und Tierarten und trägt somit auch zum Erhalt und Ausbau der Biodiversität bei.
Darüber hinaus ist die deutsche Forstwirtschaft mit 1,1 Millionen Arbeitsplätzen ein hoher Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber. Besonders in den ländlichen Räumen werden dadurch sowohl die Wertschöpfung als auch die Wirtschaftskraft gestärkt!

Försterwanderung im Ferienpark Landal Hochwald

Am 12. Oktober 2017 ging es mit Herrn Weber, einem Förster der Landesforste Rheinland-Pfalz, auf Wandertour durch die Wälder rund um den rheinland-pfälzischen Ferienpark Landal Hochwald, welcher inmitten der waldreichen Landschaft des Hunsrücks gelegen ist.

Zu Beginn der Wanderung empfing Herr Weber alle Teilnehmer an der Rezeption des Parks. Gemeinsam startete die Gruppe in den nahe gelegenen Wald, wo der Förster über verschiedene, waldrelevante Themen berichtete.

Erläuterungen durch Herrn Weber von den Landesforsten Rheinland-Pfalz
Erläuterungen durch Herrn Weber von den Landesforsten Rheinland-Pfalz

 

So erfuhren die Gäste, dass der Wald über diverse Eigentümer verfügt, die sich in drei große Gruppen einteilen lassen.

Der Privatwald ist im Besitz privater Waldeigentümer, also nicht im Eigentum von Städten, Gemeinden, Kirchen oder in der Hand des Staates. Liegt der Waldbesitz in den Händen von Körperschaften (z. B. Kirchen), Städten oder Gemeinden, spricht man vom Körperschaftswald oder Gemeindewald. Der dritte Waldbesitzer sind Bund und Länder, welche den sog. Staatsforst ihr Eigen nennen.

Deutschlandweit wird knapp die Hälfte des Waldes von privaten Eigentümern bewirtschaftet, somit stellen die privaten Waldeigentümer die größte Eigentümergruppe dar. Etwa 35 Prozent des Waldes sind Staatsforst. Die restlichen 20 Prozent sind in der Hand von Körperschaften. So verteilt sich die Verantwortung für den Wald auf viele Schultern.

Waldfläche nach Eigentumsart Quelle: BMEL
Waldfläche nach Eigentumsart,  Quelle: BMEL

Ein weiteres Thema der Wanderung war die Flächenverteilung der deutschen Waldgebiete auf die Bundesländer. Rund ein Drittel der Landesfläche Deutschlands ist bewaldet. Dies entspricht einer Fläche von 11,4 Mio. Hektar. Rheinland-Pfalz ist mit 42% der Landesfläche das am dichtesten bewaldete Bundesland. Das waldreichste Bundesland hingegen ist Bayern, das über knapp ein Viertel der deutschen Wälder verfügt (2,61 Mio. ha). Dies entspricht einem Waldanteil von einem Drittel der Landesfläche des Freistaates.

Weiter führte die Wanderung zu einem nahegelegenen Baumanpflanzungsgebiet, an dessen Beispiel Herr Weber diverse Baumanpflanzungsarten erläuterte.

thumbnail

Nun folgte das Highlight des Tages: die Gruppe durfte bei einer Baumfällung durch die Waldarbeiter zuschauen!

Waldarbeit hautnah!
Waldarbeit hautnah!

Doch bevor der auserwählte Baum gefällt wurde, erhielt die Gruppe noch eine genaue Erläuterung der Technik.

thumbnail (3)thumbnail (4)

Voller Eindrücke ging es dann über das von klarem Quellwasser gespeisten Wassertretbecken zurück zum Park. Insgesamt eine Wanderung, die die Gäste so schnell nicht vergessen werden!