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Monthly Archives: März 2016

Wald unter

 

Unterwasserwälder

Kostbare Edelhölzer ruhen weltweit in Stauseen – ein Milliardenwert, der tauchende Holzfäller anlockt!

Einen wahren Schatz ließen die Erbauer des Panamakanals einfach in den Fluten versinken. Zwischen 1907 und 1913 stauten sie den Gatúnsee auf, um Ozeanriesen die Passage zwischen Atlantik und Pazifik zu ermöglichen. Dichter Regenwald wurde vom Wasser überschwemmt. Bäume wurden nur gefällt, wenn sie die spätere Fahrrinne gestört hätten. Übrig blieben Edelhölzer im heutigen Schätzwert von mehreren Hundert Millionen US-Dollar. Jetzt wird dieser Schatz gehoben.

Die Bäume in der Tiefe sind abgestorben, sie stehen aber noch, und ihr Holz ist bestens erhalten. »Urwaldriesen mit einem Durchmesser von drei Metern sind dabei«, sagt Eric Bittner aus Ahrensburg in Schleswig-Holstein. Seine Firma Eric EH Bittner Überseehandel (EEHB) importiert Edelhölzer mit Namen wie Cumarú, Massaranduba oder Ipé (»Eisenholz«) nach Europa: allesamt extrem haltbar, mit einem geschätzten Kubikmeterpreis von eintausend US-Dollar.

Die Holzindustrie stellt den Einschlag in der Tiefe als ökologische Alternative dar, gar als Beitrag zum Klimaschutz. Brief und Siegel blieb dieser Behauptung aber bislang verwehrt, Wissenschaftler sind skeptisch. Doch schon locken wertvolle Unterwasserwälder weltweit die tauchenden Holzfäller an.

Allein nahe der Fahrrinne des Panamakanals sollen rund eine Million Kubikmeter Tropenholz von dreißig verschiedenen Baumarten auf dem Kanalgrund stehen. Weil immer breitere Schiffe mit mehr Tiefgang durch das Wasser rauschen, gibt die Kanalbehörde Autoridad del Canal de Panamá die toten Urwaldriesen nun zur Rodung frei. Aus dem Verkauf von Lizenzen erhofft sie sich einen saftigen Bonus für die teure Kanalerweiterung.

Unter Wasser einen Baum zu fällen ist Knochenarbeit. Mit einer hydraulischen Kettensäge müssen die Taucher den Stamm abtrennen. Danach befestigen sie an den Stämmen leere Plastiktonnen als Auftriebskörper, die das tote Holz an die Oberfläche schweben lassen, und schließlich zieht eine Seilwinde die Regenwaldgiganten ans Ufer. »Hundertjährige sind am besten«, sagt Bittner. Im sanft strömenden Wasser haben sich über die Jahrzehnte Spannungen im Gewebe abgebaut, es hat Gerbsäure und Harze ausgewaschen. Nach der Bergung wird das Holz zwei Monate lang an der Luft getrocknet, zu Planken gesägt und dann, in Containern verpackt, exportiert. »Die erste Ladung ging in den deutschen Fensterbau«, erzählt Bittner.

Nicht nur die Deutschen lieben Tropenholz. Rund fünfzig Millionen Kubikmeter Rund- und Schnittholz, Möbel und Accessoires werden jährlich von Japan, China und den USA importiert. Während die Lust auf Edelholz in den Industrieländern wächst, verschwinden die Regenwälder. Knapp ein Fünftel der europäischen Holzeinfuhren stammt aus illegalem Einschlag, berichtet der World Wide Fund for Nature. Holzeinschlag in Stauseen hingegen soll das Ökosystem Regenwald nicht schädigen. »Jeder Stamm, den wir ernten, könnte einen lebenden Baum verschonen«, versichert Bittner. Kein CO₂-Speicher verschwinde, kein Waldbewohner verliere den Lebensraum.

Doch bisher kann er das begehrte Umweltzertifikat nicht vorweisen. Der internationale Waldrat Forest Stewardship Council mit seinem FSC-Gütesiegel für sozial- und umweltverträgliche Waldwirtschaft tut sich beim Unterwasserholz schwer. Schließlich könne hier keine Waldbewirtschaftung mehr stattfinden. Es mangele an »waldbaulichen Zielen«, bemängelt Erika Müller von der FSC-Arbeitsgruppe Deutschland und stellt fest: »Auch eine nachträgliche Zertifizierung des unter Wasser stehenden Waldes ist nicht möglich.«

Tatsächlich aber »verwest das Holz langsam und belastet den See und die Atmosphäre«, sagt Michael Köhl, Professor am Zentrum für Holzwirtschaft der Universität Hamburg. 52000 Stauseen gibt es weltweit. Sie erzeugen rund vier Prozent der globalen Treibhausgase. Der brasilianische Tucuruí-Damm etwa sei »praktisch eine Methanfabrik«, sagt der Klimaexperte Philip M. Fearnside vom National Institute for Amazon Research im brasilianischen Manaus. Die panamaische Holzfirma Ardan International, Lizenznehmerin der Kanalbehörde, rechnet vor: Durch die Nutzung des Unterwasserwaldes im Panamakanal ließen sich pro Jahr fast eine Million Tonnen Kohlendioxid einsparen. 185 Millionen US-Dollar könne Panama in zwanzig Jahren mit dem Verkauf entsprechender CO₂-Emissionsrechte einnehmen. Eine zweifelhafte Rechnung. »Tropenholz zerfällt sehr langsam«, meint Patrick McCully, Direktor der International Rivers Organization. »Viele andere organische Stoffe wie Blattwerk und Pflanzen machen mehr aus.« Die aber bleiben im See.

Die Unterwasser-Holzfäller betonen indes: Immerhin könne die Ernte von Stauseeholz dazu beitragen, über der Wasseroberfläche Kahlschlag und illegalen Holzhandel zu vermindern. 500 Millionen Kubikmeter Holz könnten weltweit aus Stauseen geborgen werden, schätzt die kanadische Firma Triton Logging. Wo genau, will Sprecher Jim Hayhurst allerdings nicht preisgeben. »Wir sind Goldsucher«, sagt er. Es gehe immer um die besten Plätze.

Der Edelholz-Goldrausch – ob nun ökologisch zuträglich oder nicht – beflügelt Fantasie und Erfindergeist. So hat Triton einen Tauchroboter namens Sawfish (Sägefisch) entwickelt, der automatisch Stämme ortet, fällt und an die Oberfläche bringt. Im malaysischen Lake Kenyir, dem größten Stausee Südostasiens, tauchte der Roboterfisch vergangenes Jahr nach Tropenholz – und biss sich daran die Zähne aus. Konkurrenzgeräten aus Frankreich erging es ebenso. Die malaysische Partnerfirma Golden Pharos sucht nun nach neuer Technik, Triton ist aus dem Projekt raus. Zwar birgt Sawfish in Kanada bereits versunkene Pinien, Kiefern und Fichten. Deren Stämme aber sind relativ weich, und ihr Marktwert ist nicht mit dem der Riesen im Kenyir- oder Gatúnsee vergleichbar. Wer diese Schätze bergen will, benötigt weiterhin Tauchermaske, Flossen und Kettensäge.

Holz und seine Nebenprodukte können wiederverwendet, recycelt und als Energiequelle benutzt werden

Grafik-Holzkreislauf

Holz ist ein erneuerbarer und vielseitiger Rohstoff. Am Ende seines Lebenszyklus können das Holz und seine Nebenprodukte:

  • wiederverwendet
  • recycelt
  • und als Energiequelle verwendet werden, da es neutralen Kohlenstoff enthält.

Bei der Fertigung von Produkten aus Holz und Nebenprodukten entstehen nur wenige Abfälle, da  beinah alles verwendet werden kann, entweder als Rohstoff oder als Energiequelle. Die Rückstände, wie Späne und Sägemehl, werden für die Produktion von Wärmeenergie und außerhalb der Produktionsstätte zur Herstellung von Paneelen und/oder Papier verwendet.   Darüber hinaus besteht ein wachsendes Interesse an dieser Energiequelle zur Versorgung der Elektrizitätswerke, die Biomasse verwenden.

Recycling: Man schätzt, dass sich der Holzverbrauch in Europa auf 160 Millionen Tonnen beläuft. Davon werden jährlich bereits mehr als 15 Millionen wiederverwertet. Eine Menge, die im Trend der Zeit anwächst. Eine weitere Anregung für  Recycling von Holz ist die neue europäische Gesetzgebung zu Verpackungsabfällen, die 15% recyceltes Material für alle Verpackungen vorsieht. Die Holzindustrie betrachtet das Recycling als Bestandteil des Produktionsprozesses, der nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit abgewickelt wird. Beispielsweise ist das Verhältnis von anfallendem Sägemehl und Holzspänen bei der Herstellung von Spanplatten von 1/3 (1970) auf mehr als 3/4 (heute) gestiegen.

Thermische Nutzung: Beim Bau von Gebäuden mit hoher thermischer Effizienz bietet der Einsatz von Holz zahlreiche Vorteile, auch unter dem Gesichtspunkt der Kosteneffizienz gegenüber Gebäuden aus Backstein oder alternativen Materialien. Ferner eignen sich Holzrahmen besser für Fenster mit drei Glasscheiben; auch Holzböden erlauben gegenüber Betonböden eine bessere Wärmeisolation. Bereits seit 2002 wird die europäische Richtlinie für Energieeffizienz (EPBD) für Wohngebäude und Gebäude für mit anderen Zweckbestimmungen angewendet. Holz verbessert die Energieeffizienz der Bauten der Zukunft und ist als Baumaterial  nachhaltig und wirtschaftlich. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung der Bautechnologien von hoher Energieeffizienz wird Holz zukünftig eine immer wichtigere Rolle spielen.

Energetische Nutzung: Der Energieaufwand zur Förderung und Produktion eines Materials oder eines Produkts wird als dem Energieträger „innewohnende Energie“ bezeichnet. Allgemein gilt: Je höher die innewohnende Energie desto höher die CO2-Emissionen. Bei einer Gegenüberstellung der hohen Emissionen und innewohnenden Energie alternativer Materialien wie Stahl, Beton, Aluminium und Kunststoff stellen wir fest, dass Holz  einen vergleichsweise wesentlich geringeren Gehalt an innewohnender  Energie hat. Selbst wenn Materialien wie Stahl oder Aluminium recycelt werden, erfordert das Verfahren einen hohen Energieverbrauch.

Der Rohstoff Holz ist in jeder Hinsicht „unschlagbar“ …;-)

Zahnbürsten aus Holz

zahnbuerste-bambus-vegan-bpafrei

Unsere Umwelt ist schön. Wer sie sich in all ihren Facetten ansieht, kommt zu dem Schluss,  dass sich Verantwortung und Schönheit nicht ausschließen dürfen.

Der Griff der Zahnbürste besteht zu 100% aus Bambus. Die Borsten bestehen aus Nylon. Die Borsten sind BPA frei, die Verpackung ist umweltfreundlich. Die Zahnbürste ist zu 100% vegan und wasserneutral produziert.

Bambus ist ein natürlicher Rohstoff, mit einer hohen Festigkeit und zudem die am schnellsten wachsende Pflanze auf der Welt. Dabei erzeugt die Pflanze erheblich mehr Sauerstoff und bindet während des temporeichen Wachstums (max. 1 m/Tag) deutlich mehr CO2 als Bäume. Das wirkt sich regulierend auf das natürliche Ökosystem und positiv auf die Ökobilanz des Herstellungsprozesses aus.

Weltweit bedeckt Bambus eine Fläche von ca. 37 Millionen Hektar, davon etwa sechs Millionen in China und neun Millionen in Indien. Beim Anbau von Bambus müssen keine Düngemittel oder Pestizide eingesetzt werden, da die Pflanze über eigene natürliche, antibakterielle Mittel verfügt. Des Weiteren kann die Pflanze die gleichen vorteilhaften Ionen emittieren, die die Bakterien im Mundraum hemmen. Bambus ist eine der widerstandsfähigsten Pflanzen auf unseren Planeten im Bezug auf Keimbildung und erfüllt somit alle Ansprüche an die Hygiene.

Man sollte sich allerdings dessen bewusst sein, dass auch hier Energie in der Produktion verbraucht wird und die Zahnbürste nicht irgendwo pflückreif auf Bäumen wächst. Die Bambuszahnbürste ist aber eine gute Alternative zur Plastikzahnbürste….