Kamin

Wer sich für eine Kesselheizung statt einer Öl- oder Erdgasheizung entscheidet, investiert in die Zukunft. Denn Holz und Pellets verbrennen umweltfreundlich CO2-neutral. Außerdem wächst Holz nach und dürfte deshalb auch auf lange Sicht deutlich günstiger sein als fossile Brennstoffe.

Das vielleicht überzeugendste Argument gegen eine Ölheizung sind die Kosten: Um 153 Prozent sind die Heizölpreise in den vergangenen zehn Jahren gestiegen, wie eine Studie im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion kürzlich ergab. Zum Vergleich: Die Gaspreise stiegen um 53 Prozent und die für Fernwärme um 67 Prozent. Holzpellets legten nur 37 Prozent zu.

„Kosten für Holz und Pellets sind in den vergangenen Jahren zwar wegen der erhöhten Nachfrage gestiegen, aber nicht so drastisch wie die für Öl und Gas“, sagt auch Birgit Holfert, Referentin bei der Energieberatung der Verbraucherzentralen in Berlin. Holz und Pellets können für Kaminöfen, in Grundöfen, die mehrere Räume beheizen oder für sogenannte Kessel verwendet werden, die das gesamte Haus mit Wärme versorgen und eine andere Heizung komplett ersetzen. „Holz hat den Vorteil, dass es CO2-neutral ist und ein nachwachsender Rohstoff, der ausreichend vorhanden ist“, erklärt Stephan Langer vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks.

Pellets sind meist die bessere Lösung

Wer von Öl- auf Holzkessel umrüsten will, hat es relativ leicht. Denn der Wirtschaftsraum oder der Keller, in dem bislang der Öltank steht, reicht meist auch für den neuen Kessel samt Vorratsbehälter aus. Ansonsten gibt es auch Erdtanks für Pellets. Für eine komplette Kesselanlage für ein Eigenheim muss man laut Holfert zwischen 10.000 und 14.000 Euro investieren.

Zunächst einmal muss ein Installateur, der auf Kessel spezialisiert ist, errechnen, wie groß die Anlage sein muss, um das gesamte Haus zu heizen. Ein Schornsteinfeger überprüft, ob sich der bisherige Schlot eignet oder ob dieser zum Beispiel veraltet ist, erklärt Langer. Außerdem ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass sich Verbraucher, ehe sie eine mit Holz betriebene Heizung anschaffen, vom Schornsteinfeger beraten lassen müssen.

„Wer nicht gerade einen eigenen Wald hat oder sehr günstig an Holz kommt, wird mit Holzpellets besser fahren als mit Holz, das im Handel oft teuer ist“, erklärt Holfert. Holzpellets entstehen ohne Leim, allein durch das Pressen von Holzfasern. Ein Vorteil gegenüber natürlich gewachsenem Holz ist ihre gleichmäßige Dichte. „Sie gewährt auch eine ökonomisch und ökologisch optimale Verbrennung“, sagt Holfert. Außerdem rußen Holzpellets nicht, der entstehende Staub wird durch moderne Filtertechnik aufgefangen.

Allerdings sind Pelletkessel teurer als Holzkessel. „Falsches Heizen ist dafür im Holzpelletkessel nicht möglich“, sagt Langer. Das gilt vor allem, wenn die Pellets nicht manuell, sondern per sogenannter Schnecke automatisch in den Kessel transportiert werden.

Nicht jeder darf mit Holz heizen

Dass Holz und Pellets in den hoch technisierten Kesseln besser verbrennen, weiß auch Thomas Heidfeld vom Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern: „Aber ein Kamin- oder Kachelofen sorgt für eine schönere Atmosphäre und eine angenehme Abstrahlungswärme, während ein Kessel im Keller steht und isoliert ist, damit er keine Wärme nach außen abgibt“. Seit März 2010 gibt es allerdings verschärfte Anforderungen für Feuerstätten für feste Brennstoffe. „Im Wesentlichen betrifft es die Staubgrenzwerte und die Ableitbedingungen für die Schornsteine.“

Überhaupt haben Hausbauer unter Umständen gar nicht die Möglichkeit, die Art ihrer Heizung selbst zu bestimmen. „In vielen Kommunen bestehen mittlerweile Verbrennungsverbote sowie Anschluss- und Benutzungszwänge, zum Beispiel über Gemeindesatzungen, Bebauungspläne oder auch Grundstückskaufverträgen“, sagt Heidfeld. Hauseigentümer sind dort zur Nutzung der örtlichen Nah- und Fernwärmeversorgung vertraglich verpflichtet.

Wer sich für eine Holzpelletheizung entscheidet, handele durchaus umweltfreundlich, sagt Holfert. „Wie sich die Preise für Holz und Pellets in Zukunft entwickeln, lässt sich aber nicht vorhersagen“.