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Monthly Archives: Oktober 2015

Die Wildkatze – bitte nicht kuscheln!

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Wildkatzen (Felis silvestris) sind die einzigen Katzen, die sich nicht zähmen lassen. Sie sind von Natur aus wild und scheu, selbst in Gefangenschaft geborene Wildkatzen lassen sich, wenn überhaupt, nur sehr ungern anfassen.

Die Wildkatze ist sehr selten geworden, da der Mensch ihren Lebensraum zerstört und sie früher fast bis zur Ausrottung gejagt hat. Aus Angst vor dem letzten wilden Raubtier wurden Vorurteile in populärwissenschaftlichen Zeitungen genährt, unter anderem mit solchen Hetz- Artikeln: „ Wenn der Jäger das Tier nicht tötet, wirft es sich auf ihn mit überschäumender Wut, schlägt ihre eisernen Krallen in seine Brust oder in sein Gesicht, beißt ihn an Hals und Händen, überhäuft ihn mit einem Wirbel von verzweifelten Angriffen unter denen man den Jäger zusammenbrechen sah.“

Nachdem sie fast ausgestorben war, stellten erstmals die Preußen die Wildkatze in Deutschland unter Schutz.

Was hat es nun  mit diesen „gefährlichen“ Katzen auf sich? Wie sieht die biologische Wirklichkeit aus?

Wo leben diese Katzen?

Die europäische Wildkatze nennt man auch Waldkatze. Sie bevorzugt lichte Laubwälder und Dickungen. Dort sucht sie Steinformationen, alte Bauten, hohle Bäume, geschützte Höhlen oder auch verlassene Jagdeinrichtungen auf. Sie ist, was ihre Standorte betrifft, sehr anpassungsfähig, benötigt aber immer eine ergiebige Nahrungsquelle, ausreichend Deckung und einen ungestörten Lebensraum.

Wildkatzen sind klare Einzelgänger, nur in der Paarungszeit treffen Kuder – der Wildkater – und Katze aufeinander. Wildkatzenreviere haben eine Größe von 1000 bis 1500 ha, im Nationalpark dürften also 10 bis 15 Wildkatzen leben.

In Rheinland-Pfalz befindet das größte zusammenhängende Wildkatzenvorkommen in Westeuropa.

Wie erkenne ich eine Wildkatze?

Wildkatzen lassen den Schwanz eher hängen und heben und bewegen nur das letzte Drittel. Hauskatzen tragen eher den ganzen Schwanz unter Spannung. Ihr Haarkleid ist länger als das der meisten Hauskatzen, Das Fellmuster ist eher verwaschen und ohne exakte Zeichnung, auffallend ist aber der schwarze Rückenstreif und zwei bis drei Schwanzbinden vor der schwarzen Endspitze. Ein weiteres es äußerliches Merkmal zur ist der fleischfarbene Nasenspiegel.

Es gibt kein exaktes, offensichtliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Haus- und Wildkatze, nur über die Summe der Anzeichen, können Vermutungen über die Zugehörigkeit getroffen werden. Eine genaue Unterscheidung zwischen Hauskatze und Wildkatze ist nur im Labor möglich- anhand von Genetik, Darmlänge und Hirnvolumen.

Die Hauskatze stammt nicht von unserer europäischen Wildkatze ab, diese streifte schon durch die Wälder, bevor die Römer die afrikanische Falbkatze, Urahn unserer heutigen Hauskatze, über die Alpen brachten. Wildkatzen können aber mit Hauskatzen Nachwuchs zeugen. Diese nennt man Blendlinge. Das passiert aber selten, da sich die Lebensräume und Lebensweisen kaum gleichen.

Wie leben Wildkatzen?

Wildkatzen sind Einzelgänger. Lediglich in der Paarungszeit im Februar und März begegnen sich die Tiere, was bei den Kudern oft mit Rivalenkämpfen einhergeht. Dieser beteiligt sich nur gelegentlich an der Aufzucht der Jungen, die im Herbst selbständig sind und von der Mutter verjagt werden.

Wildkatzen fressen überwiegend Mäuse, verschmähen aber auch Vögel, Insekten und Fische nicht. Etwa 10 Mäuse benötigt ein Tier pro Tag. Feines Gehör und gute Augen helfen ihr bei der Jagd in der Dämmerung, der Geruchssinn ist eher schwach ausgeprägt.

Die Wildkatze gehört zu den gefährdetsten Säugetierarten und ist streng geschützt. War früher die direkte Verfolgung durch den Menschen Ursache für Ihren drastischen Rückgang, sind es heut die Veränderungen des Lebensraumes, die verhindern, dass sich die Bestände erholen. Der Straßenverkehr fordert viele Opfer, die zersiedelte Kulturlandschaft lässt wenig Raum für geeignete, ruhige Katzenreviere in ausreichender Größe.

Erholung garantiert

Das Bedürfnis nach Erholung im Wald ist im dichtbesiedelten Deutschland in den letzten Jahrzehnten zunehmend gewachsen.

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Mehr als ein Drittel aller Besucherinnen und Besucher sind mindestens einmal wöchentlich im Wald unterwegs, überwiegend am Wochenende und für ca. 1 bis 2 Stunden. Die Dauer des Aufenthalts hat sich damit in den letzten Jahren verdoppelt.

Damit alle Menschen Spaß in diesem natürlichen ”Freizeit- und Fitnesspark” haben können, ist es notwendig, Rücksichten sowohl auf den Wald als auch auf andere Erholungssuchende zu nehmen.

Heute verbringen, besonders in der Nähe von Städten und Ballungsgebieten, sehr viele Menschen ihre Freizeit im Wald. Sie treiben Sport oder suchen Ruhe und Entspannung in der Natur.

In Rheinland-Pfalz steht jedem Bürger beziehungsweise jeder Bürgerin Wald in etwa der Größe eines halben Fußballfeldes (0,21 Hektar)  zur Verfügung. Der Bundesdurchschnitt liegt deutlich niedriger bei 0,13 Hektar pro Einwohner.

Ein Fußballfeld Regenwald, alle zwei Sekunden!

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Organisierte Kriminalität kennt man im Zusammenhang mit Drogen oder Schutzgelderpressungen. Sie ist aber auch für die illegale Abholzung des Regenwalds verantwortlich.

Alle zwei Sekunden vernichten illegale Holzfäller weltweit die Waldfläche von der Größe eines Fußballfeldes. Darauf macht die Weltbank in einem Report aufmerksam, den sie am Donnerstag in Washington vorstellte.
Der kriminelle Holzeinschlag bringt demnach jährlich einen Gewinn von 10 bis 15 Milliarden Dollar (8 bis 11 Milliarden Euro). Das Geld werde meist von organisierten Kriminellen kontrolliert, gehe an der Steuer vorbei und diene unter anderem dazu, korrupte Regierungsbeamte auf allen Ebenen zu bestechen. In einigen Staaten sind dem Bericht zufolge sogar 90 Prozent des Holzeinschlags illegal.
Auf dem Holzweg aus der Armut

Bislang habe die Justiz in den Ländern vor allem die Kleinkriminellen im Blick, die durch den Holzeinschlag der Armut entgehen möchten. Wichtig sei jedoch, die kriminellen Netzwerke zu zerschlagen und die Unternehmen zu bestrafen, die Bestechungsgelder bezahlten. Mit dem Report „Justice for Forests“ (Gerechtigkeit für Wälder) will die Weltbank unter anderem staatliche Organisationen beim Kampf gegen diese Netzwerke stärken.

„Wir müssen die organisierte Kriminalität beim Holzeinschlag genauso bekämpfen wie wir es bei den Bandenmitgliedern im Drogenhandel oder bei der Schutzgelderpressung tun“, sagt der Weltbank-Manager für das Team zur Integrität im Finanzmarkt, Jean Pesme. Das Team hilft Ländern, gegen illegale Finanzströme vorzugehen.